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Ökologisch Imkern auf Lanzarote

Dienstag, 23. Oktober 2018

Bienen auf Lanzarote sind noch eine Seltenheit

Klaus Guttenberger wird uns am Bienenkorb, von Bienen um summt, anschaulich in das Leben der Bienen einführen und die Besonderheiten der kanarischen Bienenvölker erläutern.


Geschichte der Bienenhaltung auf Lanzarote Vor mehreren Jahren entstand bei einigen Landwirten Lanzarotes der Traum, die ökologische Landwirtschaft auf Lanzarote mit einem Netz von Bienenstöcken in ihrer Arbeit zu unterstützen. 2012 erreichten die ersten sechs Bienenfamilien aus Gran Canaria mit der Fähre die Insel Lanzarote. Es handelt sich dabei um die einheimische Bienenrasse abeja negra canaria . Die zur Imkerei nötige Ausrüstung wurde angeschafft und  ökologisch bewirtschaftete Fincas als Standort ausge-wählt. 2012 konnten 6 eigene Ableger von den kräftigsten Stöcken gemacht werden. 2013 wuchs der Bestand auf 12, verteilt auf fünf biologisch bewirtschaftete Fincas. Erfahrene Imker aus Teneriffa und Gran Canaria beobachten das Projekt aufmerksam aber auch mit Skepsis. Kann man wirklich dauerhaft Bienen auf Lanzarote ansiedeln? Bei diesen klimatischen Bedingungen und vor allem bei diesem Wind? Wovon können die Bienen hier leben?   Der Erfolg gab aber Recht und tatsächlich konnten 2013 von vier der kräftigsten Völker 35 kg des flüssigen Goldes abgefüllt werden, die den Familien, Freunden und Bekannten und allen die das Projekt unterstützt und begleitet haben, vorbehalten waren. 2013 wurde schließlich die Firma APICULTURA LANZAROTE S.L. gegründet, die ökologisch zertifiziert ist, um dem Projekt einen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen zu geben. Seit 2014 leben nun rund 34 Bienenvölker auf Lanzarote an 20 verschiedenen Standorten über die Insel verteilt.


Realität und Vision Auf Lanzarote wird jede landwirtschaftliche Aktivität durch die extremen Witterungsbedingungen und die Wasserknappheit erschwert. Nur die Produktion von erstklassigen ökologisch erzeugten Lebensmitteln kann diesen Mehraufwand durch einen entsprechenden Mehrerlös kompensieren. Lanzarote ist kein geeigneter Ort für intensive, konventionelle Landwirtschaft und Tierhaltung, welche die Bienenvölker weltweit bedroht. Über die Insel verstreut gibt es zur Zeit etwa 50 zertifizierte ökologisch wirtschaftende Betriebe, die gesunde Lebensmittel nachhaltig und handwerklich herstellen oder verarbeiten und diese zu fairen Preisen lokal und regional vermarkten. Die Bienenvölker unterstützen dieses Anliegen mit der Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen. Dadurch erhöhen sie die Artenvielfalt , bekämpfen die Versteppung und tragen zu einer ausgeglichenen und nachhaltigen Land- und Viehwirtschaft bei.


Klaus Guttenberger, gelernter Drogist und Weinbauer im Nebenerwerb aus Deutschland, lebt und arbeitet seit mehr als 20 Jahren auf Lanzarote und ist dort beim WWF tätig. Gemeinsam mit Betty Bonanni, ausgebildeter Imkerin aus  Argentinien und Darlene Kist, Sprachlehrerin und Nebenerwerbslandwirtin aus den USA, ist er in der Firma APICULTURA LANZAROTE S.L. organisiert. Ziel dieser Firma ist, die ökologische Imkerei auf Lanzarote zu verbreiten und zu fördern. Klaus Guttenberger sieht sich als aktiver Mitgestalter einer nachhaltigen und ökologischen Inselentwicklung. Gemeinsam mit der Fundación Canaria Antroposófica starten in diesem Jahr Seminare, um den Menschen dieses spannende Thema nahezubringen.




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