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Veranstaltungen in der 8. KW 2025

Liebe Freunde der Kultur, der Insel,


heute am Strand experimentierte ich mit Fussabdrücken, fremden. Erinnerte dabei diese Kindheitsmomente in denen man die Beine von Schritt zu Schritt ganz weit grätschen muss, um Papas nächsten grossen Fussabdruck zu erreichen. Ein Fussabdruck indem sich der Kinderfuss ähnlich verliert wie der Kater in seinen grossen Stiefeln.


Zwar fand ich keinen Fussabdruck eines Riesen vor in den ich mich hätte verlieren können, doch sogleich hatte ich schöne Fussabdrücke ausgemacht, die sich am Ufer klar und weit erstreckten. Diese sollten es sein. Anders als beim dreiteiligen Schreiten, setzte ich meinen Fuss von der Ferse an in die vorgeformte Vertiefung meines (oder meiner?) Vorgängers.Auch wenn dieser Beginn des Absetzen des Fusses damit weniger tastend wird, erschien es mir intuitiv die beste Option zu sein. Verankern, dann langsam den Ballen in den Abdruck rein rollen lassen, Zehen ablegen. Ich schaue auf den Sand, meine Zehnen sind kürzer, der Fussbogen anders. Ich spüre rein, setze den nächsten Fuss in den im angenehmen Abstand vor mir liegenden Abdruck ab, verlagere das Gewicht, vertiefe das bereits vorhandene Bett.


Das anfänglich interessante Spiel fängt beim dritten Schritt an intimer zu werden und ich fühle mich wie ein wenig wie ein Eindringling. Was sagt dieser Abdruck aus über den Menschen, der hier entlang ging? In welcher Gesinnung war er.. oder sie.. in diesem Moment?


Es ist scheinbar kein neutraler Grund, den ich da betrete, und zusätzlich ist es der invasive eigene Abdruck, der sich dem bereits vorhandenem einprägt und zu einem ganz eigenen macht. Der Fussabdruck wird zu einem, der dann niemandem mehr recht zu zu ordnen und als Mischwesen eines Abdruckes im Sand aufhört heimisch für einen einzigartigen Fuss zu sein...


Etwas irritiert erwache ich aus meiner gedankenverlorenen Blase und blicke auf. Ob mich wohl just der Mensch beobachtet dem ich hier versuche nach zu gehen?


Eine Gewissheit bleibt: Die Wellen haben sich im Spiel, leckend, einen jeden Fussabdruck einverleibt, der da noch war, immer wieder einen ungeprägten, neutralen Grund schaffend.


Auf ein gutes Wochende!

Mikaela Nowak






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